Auf einen Blick
- Bei einer Follikulitis entzünden sich die Haarfollikel, meist aufgrund einer bakteriellen Infektion.
- Typische Symptome sind kleine, rote und mit Eiter gefüllte Bläschen, Pusteln oder Beulen, die aufplatzen können, die betroffenen Stellen können jucken und schmerzen. Im Verlauf können größere Abszesse wie Furunkel und Karbunkel entstehen.
- Follikulitis kann alle behaarten Körperregionen betroffen, besonders häufig das Gesicht (insbesondere das Barthaar), die Kopfhaut, den Oberkörper und die Oberschenkel.
- Leichte Entzündungen werden in der Regel mit antiseptischen Lösungen und Antibiotika zur äußeren Anwendung behandelt, bei schweren oder wiederkehrenden Fällen kann eine systemische Antibiotikatherapie zum Einsatz kommen.
Was ist eine Follikulitis?
Eine Follikulitis (auch Haarbalgentzündung genannt) ist eine entzündliche Erkrankung der Haarfollikel. Ursächlich sind verschiedene Faktoren, insbesondere jedoch bakterielle Infektionen. Sie äußert sich durch kleine, mit Eiter gefüllte Pusteln. Die Follikulitis kann sowohl akute als auch chronische Verläufe annehmen.
Was sind die Symptome?
Typischerweise äußert sich eine Follikulitis in kleinen, roten Beulen oder Pusteln, die um die Haarfollikel herum auftreten. Die mit Eiter gefüllten Bläschen können aufplatzen, Juckreiz und Schmerzen verursachen. Im Verlauf der Infektion können aus einer oberflächlichen Follikulitis größere Abszesse, sogenannte Furunkel, entstehen, mehrere Furunkel können wiederum zu einem Karbunkel zusammenwachsen. Bei Furunkel und Karbunkel handelt es sich um tieferliegende, eitrige und meist schmerzhafte Hautentzündungen. In schweren Fällen kann es außerdem zu einer Ausbreitung der Infektion auf andere Körperbereiche kommen. Die betroffenen Hautstellen sind oft geschwollen und gerötet. Infizierte Haare fallen zudem leichter aus.
Welche Ursachen und Auslöser gibt es?
Die häufigste Ursache für eine Follikulitis sind bakterielle Infektionen, insbesondere ausgelöst durch das Bakterium Staphylococcus aureus. Diese Bakterien sind Teil der normalen Hautflora, können jedoch unter bestimmten Bedingungen überhandnehmen und Entzündungen hervorrufen. Neben bakteriellen Infektionen können auch Pilze, Viren oder chemische Reizstoffe zur Entstehung von Follikulitis beitragen. Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem:
Eingewachsene Haare: Diese entstehen häufig durch falsches Rasieren oder Wachsen. Durch das Rasieren gegen den Strich können Haare beispielsweise leichter einwachsen, was zu einer Entzündung des Follikels führen kann.
Übermäßiges Schwitzen: Besonders in warmen und feuchten Umgebungen, zum Beispiel beim Sport, kann es zu einer erhöhten Anfälligkeit für Follikulitis kommen, da die Besiedlung der Haut mit Bakterien begünstigt wird.
Enge Kleidung: Diese kann Reibung und Irritationen verursachen, die die Haut schädigen und Entzündungen begünstigen.
(Haut-)Erkrankungen: Vorbestehende Hauterkrankungen wie Akne oder Dermatitis können das Risiko für Follikulitis erhöhen, da die Barrierefunktion der Haut bereits geschwächt ist. Auch bestimmte andere Erkrankungen wie Diabetes können aufgrund einer geschwächten Haut und einer verzögerten Wundheilung zu einem erhöhten Risiko für eine Follikulitis führen.
Die sogenannte „Whirlpool-Follikulitis“ oder „Whirlpool-Dermatitis“ stellt eine Sonderform der Follikulitis dar und wird durch unzureichend gechlorte Heißbecken verursacht, in denen sich das Bakterium Pseudomonas aeruginosa vermehrt.
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Wer ist betroffen?
Eine Follikulitis kann grundsätzlich bei jedem Menschen auftreten. Ein besonders hohes Risiko für eine Infektion haben Personen mit bestimmten, hautschwächenden Vorerkrankungen wie Akne und Diabetes. Ältere Menschen, bei denen sowohl die Schutzfunktion der Haut als auch das Immunsystem schwächer wird, sind ebenfalls häufiger betroffen. Männer leiden aufgrund einer stärkeren Körperbehaarung im Schnitt häufiger unter einer Haarbalgentzündung als Frauen.
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Welche Hautregionen sind betroffen?
Die Entzündungen können an allen behaarten Körperstellen auftreten. Besonders häufig betroffen sind das Gesicht (vor allem das Barthaar) oder die Kopfhaut, die Oberschenkel und der Oberkörper.
Whirlpool-Follikulitis befällt bevorzugt von Badekleidung bedeckte Hautbereiche wie Rumpf und Gesäß.
Wann sollte ich zum Hautarzt?
Meist verläuft eine Follikulitis harmlos, die Entzündung kann sich unbehandelt jedoch ausbreiten und zu Komplikationen wie Furunkel- und Karbunkelbildung führen. Dermatologen und Dermatologinnen können eine Follikulitis in der Regel bereits durch eine Blickdiagnose feststellen und gezielte Behandlungsmethoden empfehlen, um die Entzündung einzudämmen.
Treten zusätzlich zur Follikulitis Allgemeinsymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit auf, sollte so schnell wie möglich ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um eine Sepsis (Blutvergiftung) auszuschließen.
Wie wird Follikulitis behandelt?
Die Behandlung der Follikulitis hängt von der Schwere der Erkrankung und der zugrunde liegenden Ursache ab. In milden Fällen kann die äußere Anwendung von antiseptischen Lösungen oder topischen Antibiotika ausreichend sein, um die Entzündung zu reduzieren. Bei schwereren oder wiederkehrenden Fällen kann eine systemische Antibiotikatherapie notwendig sein, insbesondere wenn die Infektion durch resistente Bakterien verursacht wurde. Zusätzlich können entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Haben sich Abszesse gebildet, kann eine chirurgische Drainage erforderlich sein. Hierbei wird der Abszess geöffnet und entleert. Zusätzlich sind präventive Maßnahmen, wie das Vermeiden von engen Kleidungsstücken und die richtige Rasiertechnik, wichtig, um das Risiko einer erneuten Follikulitis zu minimieren.
Ist eine digitale Diagnose bei einer Follikulitis möglich?
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