Achtung Saugwürmer: Zerkarien in Badeseen - Was tun bei deiner Badedermatitis?

Juckreiz und Hautausschläge können einem schönen Tag am See ein unangenehmes Ende bereiten. Quaddeln, Hautrötungen und Juckreiz nach dem Baden im See deuten auf einen Befall von Saugwürmern (Zerkarien) hin.  

Kinder schwimmen im Badesee

Wenn die Temperaturen steigen, zieht es zahlreiche Menschen ins Wasser. Wer kann, flieht aus der Stadt an den See, doch in der Natur treffen wir auf weitere Lebewesen, die bei uns Spuren hinterlassen können. In deutschen Gewässern treten auch in diesem Jahr wieder Saugwürmer, auch Zerkarien genannt, auf. Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie diese erkennen, wie Sie sich dagegen schützen können und was zu tun ist, wenn Sie nach dem Baden Hautveränderungen feststellen.  

Was sind Saugwürmer und Zerkarien und wie kommt es zu einer Badedermatitis?

Zerkarien sind Larven von bestimmten Saugwürmern, die normalerweise in Enten oder anderen Wassergeflügel leben. Über den Vogelkot gelangen die Wurmeier ins Wasser. Hier infizieren sie zum Beispiel die im Uferbereich lebenden Schnecken als Zwischenwirt. In den Schnecken entwickeln sich zahlreiche Zerkarien, welche bei warmen Wassertemperaturen ausschwärmen, um wiederum den Wasservogel als Endwirt zu finden. 

Menschen, die in betroffenen Gewässern baden, können als „Fehlwirt“ von Zerkarien befallen werden. Die Larven der Saugwürmer bohren sich dabei in die Hautoberfläche des Menschen, sterben jedoch kurze Zeit später ab, da sie sich ausschließlich über Enten und Wasserschnecken fortpflanzen können. Die Wurmlarven können jedoch beim Menschen stark juckende Hautausschläge, eine sogenannten Badedermatitis, verursachen.  

Gut zu wissen

Kommt es zu Hautausschlägen nach dem Baden, spricht man von einer Badedermatitis. Bei einem Befall von Saugwürmern spricht man auch von Zerkariendermatitis oder Entenbilharziose. 

Was sind die Symptome einer Badedermatitis durch Saugwürmer?

Häufig treten bei einer Erstinfektion mit Saugwürmern keine starken Symptome auf, da die körpereigenen Abwehrzellen die unerwünschten Eindringlinge ohne entzündliche Reaktion abwehren. Es kann jedoch trotzdem zu einem leichten Jucken der Haut sowie Hautrötungen einige Minuten nach dem Baden kommen. Ein zweiter Befall mit den Larven zu einem späteren Zeitpunkt führt oft zu stärkeren Symptomen, da bereits eine Sensibilisierung stattgefunden hat. Zu den typischen Reaktionen einer Badedermatitis gehören Hautrötungen und ein unangenehmer Juckreiz, gefohlt von juckenden Quaddeln einige Stunden später. Diese Symptome sollten innerhalb von zehn bis 20 Tagen wieder abklingen.  

Gut zu wissen

Sind Saugwürmer gefährlich?  Eine Badedermatitis, welche durch die Larven der Würmer entsteht, ist nicht gefährlich, jedoch unangenehm.

Behandlung: Was tun bei einem Zerkarienbefall?

Bei einem Befall mit Saugwürmern werden ausschließlich die Symptome behandelt. Linderung können Salben oder Gele verschaffen, die den Juckreiz lindern und entzündungshemmend wirken. Wichtig ist, dass Sie die betroffenen Stellen nicht aufkratzen, damit keine offenen Wunden entstehen. Sollte der Hautausschlag nicht innerhalb von 20 Tagen abklingen oder die betroffenen Stellen sich entzünden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin kontaktieren.   

Tipp

Fragen Sie Ihren Dermatologen oder Dermatologin über OnlineDoctor nach lindernden Mitteln bei einer Badedermatitis.

Wo kommen Saugwürmer vor?

Zerkarien können überall da vorkommen, wo es Enten gibt. Jegliche Süßwasser können somit, unabhängig von der Wasserqualität, betroffen sein. In Berlin wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Seen gemeldet, in denen Zerkarien vorgekommen sind. Auch in diesem Jahr gibt es die ersten Fälle, ebenso wie in Hamburg und Schleswig-Holstein. 

Achtung!

Insbesondere in warmen Gewässern ist der Durchseuchungsgrad hoch. Es besteht ein hohes Risiko eines Zerkarienbefalls.

So schützen Sie sich vor Saugwürmern

Wer im See badet, sollte folgende Punkte beachten, um einen Zerkarienbefall zu vermeiden:  

Tipp 1: Halten Sie sich nicht länger in flachen Wasserbereichen auf. Tiefe Gebiete oder Gebiete mit einer leichten Strömung sind die bessere Wahl.  

Tipp 2: Meiden Sie Stellen, die stark mit Wasserpflanzen bewachsen sind.  

Tipp 3: Schwimmen Sie nicht in den Gebieten, wo sich Enten aufhalten. 

Tipp 4: Vermeiden Sie früh morgens zu schwimmen, da sich in dieser Zeit am meisten Larven im Wasser befinden.  

Tipp 5: Cremen Sie sich vor dem Schwimmen mit einer wasserfesten Sonnencreme oder einer Quallenschutzlotion ein.  

Tipp 6: Trocknen Sie sich nach dem Schwimmen gründlich ab und wechseln Sie die Badekleidung 

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